Sankt Fabian Sebastian

             33.

Sankt Fabian Sebastian,
  Da tritt der Saft in Bäumen an;
  Der, während es geflocket,
  In Wurzeln still gestocket;
  Vom Ahnungshauch gelocket;
  Des Frühlings steigt er nun zweigan.
Hoch in die Wipfel reiget er,
  Leis' in die Spitzen neiget er,
  Wo eine Knospe bauschet,
  Dahinter er nun lauschet,
  Und drängend sie berauschet,
  Viel Ungeduld bezeiget er:
Bis er die Macht hat, vorzusprühn
  In Blüthen weiß, in Blättern grün.
  So gährt mir im Gemüthe
  Ein Trieb nach Blatt und Blüthe.
  Daß ihn der Lenz behüte,
  Und er nicht sei vergebens kühn!
Wie heut ich an des Waldes Saum
  Gesehn hab' einen schönen Baum
  Gefällt von Beil und Schlage,
  Grad' am Sebastianstage,
  Daß frost'ge Armuth trage
  Zu Winterbrand den Frühlingstraum.