Ich stand auf Berges Halde,
Als heim die Sonne ging,
Und sah wie über'm Walde
Des Abends Goldnetz hing.
Des Himmels Wolken thauten
Der Erde Frieden zu,
Bei Abendglockenlauten
Ging die Natur zur Ruh'.
Ich sprach: O Herz, empfinde
Der Schöpfung Stille nun,
Und schick mit jedem Kinde
Der Flur dich auch, zu ruh'n.
Die Blumen alle schließen
Die Augen allgemach,
Und alle Wellen fließen
Besänftigt im Bach.
Nun hat der müde Silfe
Sich unter's Blatt gesetzt
Und die Libell' am Schilfe
Entschlummert thaubenetzt.
Es ward dem gold'nen Käfer
Zur Wieg' ein Rosenblatt;
Die Heerde mit dem Schäfer
Sucht ihre Lagerstatt.
Die Lerche sucht aus Lüften
Ihr feuchtes Nest im Klee,
Und in des Waldes Schlüften
Ihr Lager Hirsch und Reh.
Wer sein ein Hüttchen nennet,
Ruht nun darin sich aus;
Und wen die Fremde trennet,
Den trägt ein Traum nach Haus.
Mich fasset ein Verlangen,
Daß ich zu dieser Frist
hinauf nicht kann gelangen,
Wo meine Heimath ist.