Die Rosenknospe an den Knaben, der sie bricht.

Wie ein Säugling an der Mutter Brust,
  Ruht' ich in der Blättlein weicher Fülle,
  Und das Knöspchen träumte süß und stille
  Von des Daseins unempfundner Lust.
Eben wagt ich, meiner halb bewußt,
  Meinen ersten Blick aus dunkler Hülle,
  Ach da warsdes bösen Glückes Wille,
  Daß dein Finger brechen mich gemußt.
Zartes Knäblein, das mich zarte bricht,
  Konntest du ein Leben grausam brechen,
  Das zum Leben kaum sich hat entfaltet?
Zattes Knäblein, geh, ich wünsche nicht,
  Daß mich das Geschicke möge rächen,
  Das auch über Menschenleben waltet.