Meine Freundin.

Die soll nicht meine Freundin sein,
  Die nicht die Blumen liebt,
  Nicht Blumen-gleich dem Himmelschein
  Ihr Herzblatt offen giebt.
Wär' ihre Wange rosenroth,
  Ihr Aug' ein Himmelblau
  Wär Sonn' ein Lächeln, das sie bot,
  Und ihre Red' ein Thau.
Ob eine Blum' aus Milch und Blut
  Sie selber ging' und schwebt',
 Aus, Blumenschnee und Blumengluth
  Gegossen und gewebt.
Und wenn sie nach der Blume, die
  Sich auf vom Boden rankt
  Um ihr den Saum zu küssen, nie
  Sieh niederneigt und dankt;
Und achtet nicht den leisen Trieb,
  Der im Verborgnen glüht,
  Und ist ihr nur der Flitter lieb,
  Der in die Augen sprüht
Ihr Blumen, die ihr still und rein
  Blüht welket und zerstiebt!
  Die soll nicht meine Freundin sein,
  Die nicht die Blumen liebt.