Ein Rosenstöckchen früh erblüht,
Ist übernacht erfroren,
Als wie ein hoffendes Gemüth
Die Hoffnung hat verloren.
Wenn nun die andern sommerlang
Sich mit den Kronen schmücken,
Muß es betrübt bei dem Gesang
Der Nachtigall sich bücken.
Doch einen spärlichen Ersatz
Hat ihm der Herbst bescheeret;
Als rings die andern ihren Schatz
Der Lebenslust geleeret;
Da trieb's an: letzten Sonnenstrahl
Aus innigen Gedanken
Ein Röslein noch, voll Lust und Qual
Im kalten Hauch zu schwanken.
O glücklich, die in lauer Luft
Der Frühling ließ verglühen!
So schaurig ist es, auf der Gruft
Der Liebe zu verblühen.