Obdach sucht der Vogelschwarm
Untet’m Laubgemache;
Aber nie ist dir's zu warm,
Staub, auf deinem Dache.
In der Sonne Mittagsbrand
Bähst du dich behaglich,
Unter dir des Schornsteins Wand
Raucht dazu mittaglich.
Wenn du recht dich durchgehitzt
Unten hast und oben,
Auf den breiten Flügeln ist
Haft du dich erhoben.
Und zum Sumpfe schwebest du,
Holest einen Braten,
Und nicht widerstrebest du
Durch das Naß zu waten.
Nun für deinen Mittagstisch
Fang, und sei nicht bange,
Kalten Frosch und kalten Fisch,
Oder kalte Schlange.
Sieh, vom Dach entgegen klappt
Schon gemach dein Junger:
Der darnach verwegen schnappt,
Weil er auch hat Hunger.
Aber eine Weile noch
Hältst du hoch den Schnabel.
Eile dich, beeile doch,
Lieber Koch, die Gabel!
Und nun letzt dein Kind sich am
Garen Mittagsbrode,
Oben gar von Sonnenflamm',
Untenher vom Schlote.
Wie empor des Heerdes Rauch
Dampfet die Gerüche,
Habt ihr eben droben auch
Keine kalte Küche.
Sei des Glückes Sonnenschein
Immer auf dem Hause,
Und darin für Groß und Klein
Immer was zum Schmause!
Storch, der du in Gottes Hut
Auf dem Dache brütest,
Er behüte deine Brut,
Wie du es behütest!
Daß die Feuerdoppelkraft
Droben und am Herde,
Dir ernährend Leben schafft,
Nie verzehrend werde!
Laß uns kalte Schlangen nie
Durch den Schornstein gleiten;
Storchh, wenn du gefangen sie,
Friß sie auch bei Zeiten!