im Walde sind Wege
Die Kreuz und die Quer,
Durch's dichtste Gehege
Dahin und daher.
Wohin ich mich wende
Durch's wirre Geflecht,
Doch find' ich am Ende
Mich wieder zurecht.
Die Wege, sie scheinen
Gemacht wie zum Gehn,
Doch hab' ich noch keinen
Sie gehen gesehn.
Und wie ich geklommen
Durch Dünn und durch Dicht,
Nie ist mir bekommen
Ein Mensehengesicht.
Es drückten von Füßen
Die Spuren sich ein,
Die Füße doch müssen
Die größten nicht sein.
Ich sehe die Stapfen
So seltsam gepflanzt,
Als ob sie ein Zapfen
Der Tanne getanzt.
Ich denke, vom Berge
Das kleine Geschlecht,
Es machten die Zwerge
Den Weg sich zurecht.
Warum nie begegnen
Die heimlichen mir,
Dem schweifend Verwegnen,
In ihrem Revier?
Sie gehn nicht am Tage
In ihrem Geschäft;
Es hat mich im Hage
Noch keiner geäfft.
Doch hab' ich im Düstern
Ein Glimmern gesehn,
Gehöret ein Flüstern,
Ein Wispern und Wehn.
Und da, wo am Steine
Mein Fuß ist gerutscht.
Da ist durch die Beine
Mir einer gehutscht.
Und manchmal da windet
Der Pfad sieh so kraus,
Und plötzlich verschwindet
Er ganz und ist aus.
Umkehr' ich mit Grausen,
Und höre wie's ruft;
Da mögen wohl hausen
Die Zwerg' in der Kluft.
Ich dank' euch, ihr Wichte,
Daß ihr da die Bahn
Gebrochen durch's Dichte,
Wo Menschen nicht nah'n.
Kein Weg ist mir theurer;
Ihr habet ihn nur
Gebildet nach eurer,
Nicht meiner Statur.
Ihr möget wohl schlüpfen
Durch's Zweigegedräng
Ohn' Anstoß auch hüpfen
Durch's Laubengehäng.
Doch ich muß mich drücken
Und drängen mit Zwang,
Und bücken den Rücken
In euerem Gang.