An den Regenpfeifer.

Regenpfeifer pfeife nur!
  Denn es durstet unsre Flur,
  Und so lieblich nie erklang
  Ihr der Nachtigall Gesang,
  Wie ihr dein Gepfeif erklingt,
  Das ihr Regenhoffnung bringt.
Regenpfeifer pfeife nur,
  Zieh herbei zu dieser Flur
  Alle Wolken, wo sie ziehn,
  Laß sie nicht vorüberfliehn
  Wieder, eh' aus ihrem Schooß
  Sich ein reicher Strom ergoß.
Alles sei wohl eingeweichh
  Dem es zum Gedeihn gereicht,
  Jedes Hälmchen gelb und fahl,
  Jeder Hügel dürr und kahl,
  Jede Aehre körnerleicht,
  Jeder Mühlbach wasserseicht
Jedes Thierchen, jedes Laub,
  Jedes Leben, jeder Staub,
  Der nun löscht die Durstbegier,
  Regenbringer danke dir,
  Jeder Frosch im Pfuhle frisch.
  Selbst erquickt der stumme Fisch.
Doch der Baum, aus dem dein Nest
  Du gebaut, sei allerbest
  Eingefeuchtet eingetaucht,
  Kühl durchschauert und durchhaucht
  Sein Gezweig und sein Geäst,
  Und nur trocken sei dein Nest.
Berg' es dich im Regensturm!
  Aber einen Regenwurm
  Gebe deiner nackten Brut
  Erde mit dankbarem Muth.
  Und uns andern was uns frommt,
  Jedem was ihm wohl bekommt.