Der Eine. Blick auf's Thal,
Sonnenstrahl!
Glänze mild
In's Gefild,
Mach die Flur
Freundlich nur!
Mach ihr Bahn,
Die mir nahn
Heute soll
Liebevoll
Tritt sie bald
Aus dem Wald?
Kommt sie schön
Von den Höhn?
Ach, sie kommt
Nicht! es frommt
Mir kein Licht;
Blicke nicht!
Der Andere. Rausche nicht,
Bach! es spricht
Abendluft
Mit dem Duft,
Daß sie still
Nahen will.
O wie lang
Harr' ich bang!
Hör ich schon
Ihren Ton?
Ach, es klagt
Luft und fragt
Dort den Stern,
Ob sie fern
Dieser Flur,
Andrer Spur
Gehe nach?
Rausche, Bach!
Der Eine. Frühling, der du diese Wiesen
Ueberblümst mit fliehendem Fuß!
Halt den Schritt an, hemme diesen
Uebereilten Reif' entschluß.
Halt! erst muß
Jene Hirtin, die sich bücket
Der Eine. Mit meinen Angelruthen
Saß ich am Bach im Hain,
Es schimmerten die Gluthen
Des Abends mild herein.
Ich wollte fangen Fische,
Doch wie zur Fluth ich sah,
Schien in der Purpurfrische
Dein Angesicht mir nah.
Hinschweben ließ im Tanze
Ich das bewegte Rohr,
Und zog aus deinem Glanze
Mein dunkles Leid empor.
Der Andere. Ich stellte meine Dohne,
Im Busch am Wasserfall
Da machtest du mich ohne
Gedanken, Naehtigall!
Die mit dem Widerhalle
Von meiner Liebe sprach,
Und bildetest im Schalle
Der Liebsten Stimme nach.
Die Dohne sah ich hangen,
Was wird gefangen sein?
Es ist doch nur gefangen
Mein armes Herz allein.