Wettgesang.

                    (Modernes Idyll)

                      Einleitung.

Heute belauscht' ich am Bach wetteifernde Hirtengesänge,
  Und schwellend hob sich meine Brust
Beim anschmeichelnden Hauch einfältiger landlicher Klänge
  Von Liebesleid und Sommerlust
Kunstlos war der Gesang, auch prunklos waren die Singer,
  Und selber schmucklos war die Flur;
Doch vom Himmel ein Glanz war irdischer Mängel Bezwinger,
  Ich sah verklärte Lichtnatur.
Hört, nicht wie es entsprang, wie mir in bezauberten Ohren
  Das umgebotene Hirtenlied
Sein ursprüngliches Nackt im tönenden Schmucke verloren,
  Und wie ich selbst den Streit entschied.