Waller und Raster.

             1.

Neulich, als ich war ein Wandrer,
  Zog ich leicht Dorf ein, Dorf aus,
  Und begriff nicht, wie ein andrer
  Sein möcht ohne Noth zuhaus.
  So vergnüglich schien mein Schweifen,
  Daß es nicht war zu begreifen,
  Wie sie mochten Sicheln schleifen,
  Oder schau'n zum Fenster raus.
Heute, da ich bin ein andrer,
  Und mein Stab ruht an dem Thor,
  Kommt hingegen mir ein Wandrer
  Selber unbegreiflich vor;
  Lächeln muß ich unwillkürlich
  Seines Treibens unnatürlich,
  Seiner Eilfahrt ungebürlich,
  Wo ich mir die Ruh' erkor.
Wie als Weiler und als Wandrer
  Ich verschieden mich empfand,
  Fühl' ich, daß sich auch ein andrer
  Fühlen darf nach seinem Stand.
  Sei das Loos wie meines Aller!
  Jeder Raster, jeder Waller,
  Immer sich zunächst gefall' er
  Mit und ohne Stab zur Hand!