Wenn ich aufwach'
In der Nacht,
Die den Lauf hat
Halb vollbracht
Welche Straf' ist
Nacht, dein Gang,
Wenn der Schlaf ist
Minder lang!
Von dem Thurm schnarrt
Her ein Ton,
Doch der Sturm harrt
Seiner schon,
Der ihn hinführt
Dumpf zur Gruft,
Eh' der Sinn spürt,
Was er ruft.
Und kein Hahnruf
Ist erweckt,
Dessen Anruf
Geister schreckt;
Dessen Anschrei
Weckt den Tag;
Wo der Hahnschrei
Stecken mag?
Nur ein Hahn kräht
Stumm und todt,
Den nicht angeht
Meine Noth;
Wetterhahn kräht
Ohne Trost,
Wie ihn anweht
Nord und Ost:
Aber ansagt
Er mir nicht,
Ob herantagt
Morgenlicht
Wächters Nachtruf
Auch nicht wacht,
Dessen Machtrus
Schreckt die Nacht;
Hat sein Wachthorn
Nicht versucht,
Das der Nacht Sporn
Giebt zur Flucht.
Wächters Wacht schläft,
Rings um mich
Schläft's die Nacht schläft,
Nur nicht ich.
Wachtest nur du
Eine mir,
Taschenuhr, du
Kleine hier!
Aber unzart
Läßt im Stich
Deine Unart
Manchmal mich;
Tags nur gehst du,
Wann ich geh';
Stille stehst du
Nachts, o Weh'!
Heut auch liefst du
Mit mit frisch,
Nun entschliefst du
Auf dem Tisch.
Nun erwachst du
Mit Geschwirr,
Und nun machst du
Gar mich irr.
Leg’ ich hin dich
Wieder fein,
Schlässt du in dich
Wieder ein.
Und mein fluchkranks
Ohr hört nur
Noch des Buchschranks
Todtenuhr.
In den Ticktack
Mischt sich dumm
Verseschnickschnack,
Reimgesumm.
Das Gewühl hat
Nimmer Ruh';
Wie ein Mühlrad
Immer zu.
Wie sich's zieht, wirrt,
Schlingt und flicht!
Ob's ein: Lied wird,
Weiß ich nicht.
Nur am Tag' ist's
Wohlgemacht,
Eine Plag' ist's
In der Nacht.
Nur am Licht treibt's
Auf zur Lust,
Ohne Licht bleibt?
All ein Wust.