Diese vierzehn trübverhüllten

             8.

Diese vierzehn trübverhüllten
  Ersten Tage des Septembers,
  Wo die wüsten Winde brüllten
  Wie zu Ende des Novembers,
Machten mir das Herz beklommen,
  Daß ich mit dem Himmel grollte,
  Ob ich so erbärmlich, kommen
  Um des Sommers Nachklang sollte?
Eines hat mir Trost gegeben,
  Daß ich meine Schwalben sah
  Noch so unbefangen schweben,
  Als sei nicht ihr Abzug nah.
Und dahinten lauscht im Garten
  Ein verspätet Knospenpaar,
  Scheint vom Herbste zu erwarten
  Was versagt vom Sommer war.
Hoffe nur! der Sonne Kraft
  Wird noch einmal sich erheben,
  Eh' sie in Gefangenschaft
  Sich dem Winter muß ergeben.
Blühn wird noch das Rosenpaat,
  Um den Todtenkranz zu schlingen
  Und die Schwalbenreiseschaar
  Wird des Sommers Sterbelied singen.
Sinken siehst du in die Gruft.
  Zwar den Liebesschmuck der Erde,
  Doch in sonn'gen Nebelduft,
  Daß die Trauer lieblich werde.