Einmal noch durch diese Au’n

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Einmal noch durch diese Au’n
Will ich gehn und schleichen, Auf mein Reich herabzuschau’n Dort vom Thron der Eichen.
Wo ich oft mich stolz gewiegt,
Umgeblickt in Wonne, Schaudr’ ich jetzt, ein Schauer fliegt Ueber Erd’ und Sonne.
Was ich frühlingsneugrün sah,
Seh’ ich herbstfahl stehen; Weil es ohne mich geschah Laß ich es geschehen!
Und weil du gefallen bist,
Schöne Laubeskrone, Steig’ ich selbst zu dieser Frist Stumm von meinem Throne;
Zieh’ in Stadtgefangenschaft
Aus dem freien Reiche, Wo nun bald des Winters Kraft Alles bringt in’s Gleiche.
Jeder Frühlingsunterschied,
Jede Sommergabe, Buntes Grün und lautes Lied, schweigt im weißen Grabe.
O Natur, ich fasse dich
Nicht in deinem Walten, Doch ich geh’ und lasse Dich Deinen Umschwung halten.
Wärmer athmet itzt mein Hauch,
Und der deine kälter. Wenn sich neu verjüngt dein Strauch, Ward ich selber älter.