Meine Liebste wollt’ im Zimmer

             11.

Meine Liebste wollt’ im Zimmer
  Hyacinthen ziehn,
  Daß dir was von Frühlingsschimmer,
  Winter, sei verliehn;
  Und in meinen Schachteln liegen stille Gruppen
  Puppen,
  Denen sollen Schmetterling’ entfliehn.
Wenn mit unsres Ofens Hilfe
  Ihre Glocken trug
  Hyacinthe, dann der Sylphe
  Waget seinen Flug;
  Wird der Sommervogel an den Blumenwangen
  Hangen,
  Und das ist uns Wintermai genug.
Doch wie lange draußen säumen
  Schon der Winter mag;
  Nimmer weckt sie aus den Träumen
  Zimmerfrühlingstag.
  Glöckchen, wollt ihr auf die Schwestern in dem Garten
  Warten,
  Schwärmer, auf die Brüder in dem Hag?
Endlich, eigensinn'e Döckchen,
  Bindet euern Strauß!
  Endlich mit den bunten Röckchen,
  Kinder, schlüpfet aus!
  Wenn der Frühling selber auf der Flur wird hauchen,
  Brauchen
  Wir nicht seinen Nothbehelf im Haus.