Der reiche Landwirth.

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Ein reicher Landwirth war, der hatte eine Heerde,
  Die wollt' er, daß sie nie ihm über Tausend werde.
Sobald dem Tausend zugeboren war ein Stück,
  Verschenkt' er es, und bracht' auf's Tausend sich zurück.
Zu diesem sprach sein Hirt: Der Nachbar hatte minder
  Des Viehs als wir, und hat nun Schafe mehr und Rinder.
Das macht, weil er nicht so die Lämmer und die Kälber
  Weggiebt, wie du, und sein behält den Zuwachs selber.
Ist's doch, alsob, o Herr, es gar dir dünkte grausend,
  Mit deinem Gut hinaus zu rechnen über's Tausend!
Da sprach der Herr zu ihm: Und wäre mir's nun grausend?
  Der Zahlen Stufen ja sind Eins, Zehn, Hundert, Tausend
Nach diesen zählen wir, die wir in Hütten wohnen;
  Der Wechsler in der Stadt nur rechnet Millionen.
Mir ist zum letzten Ziel der Rechnung angelangt
  Der Reichthum, das der Wunsch zu überschreiten bangt.
Ich fürchte, wenn wir nicht bei'm Ende blieben stehn,
  Statt vorwärts, würd' es uns zum Anfang rückwärts gehn.