»Dies, so Gott will, wird bestehn,
Und die Welt nie untergehn,«
Sprach Iskander, als den Wall
Aus geschmolzenem Metall
Er gegossen und geküttet,
Und ihn vor die Kluft geschütteh
Worin sicher aufgehoben
Jagug nun und Magug toben,
Und die Kraft umsonst erproben;
Denn nie sprengen sie die Kloben,
Noch den Riegel vorgeschoben.
Weißt du, Kind, wie lang die Mauern,
Die er baute, werden dauern?
Ewig, wie er gläubig schwur,
Ewig, doch so Gott will nur.
Jagug Magug wühlen drinnen,
Einen Ausgang zu gewinnen,
Dem Gefängniß zu entrinnen,
Und die Welt zu überfluthen,
Die dann untergeht in Gluthen.
Täglich brechen sie ein Stücke,
Nur so wenig ist zurücke,
Und sie hoffen, daß der Tücke
Morgen die Vollbringung glücke;
Doch die Tags gebrochne Lücke
Füllt sich wieder in der Nacht
und nie ist das Werk vollbracht,
Weil ihr Trotz auf eigne Macht
Nie dabei an Gott gedacht.
Wann sie einst, »so Gott will« sprechen,
Werden sie den Wall durchbrechen.
Doch, so Gott will, sprechen sie
Dieses Wort »so Gott will« nie.
Aber es ist Gottes Rath,
Wann der Welt ihr, Ende naht,
Wird »So-Gott-will« sein der Namen
Eines Kinds von Magugs Samen.
Und der Vater mit dem Kinde
Wird an der metallnen Rinde
Drinnen einen Tag lang nagen,
Und zum Sohn am Abend sagen:
Laß uns heimgehn, es ist Nacht,
Aber wann der Tag erwacht,
Dann, So-Gott-will, sei's vollbracht.
Von dem Namen, ausgesprochen,
Wird die Wunderkraft gebrochen,
Die gewirkt in nächt'gen Hüllen,
Nicht mehr wird der Spalt sich füllen;
Morgen brechen sie sich Bahn,
Und der jüngste Tag bricht an.