Bir Almoattala.

Als ich der Karawane
  Durch Midian folgte, sah
  Ich den verfallnen Brunnen
  Bir Almoattala.
Auch einen Tropfen Wassers
  Gab er dem Durste nicht;
  Dagegen zum Ersatze
  Gab man mir den Bericht:
Hier wohnt' ein Volk vorzeiten,
  Dem dieser Brunnen quoll
  So reichlich, daß vom Segen
  War rings die Gegend voll.
Ein König dieses, Volkes
  War Als genannt, der nahm
  Sich vor nie zu verwesen,
  Als er zu Jahren kam.
Mit Honig und mit Myrrhen,
  Mit Aloe bestrich
  Er seinen Leib und setzte
  Still auf dem Throne sich.
Er war schon längst gestorben,
  Und saß noch auf dem Thron,
  Als ob er wär' am Leben,
  Doch gab er keinen Ton,
Und gab kein Lebenszeichen,
  Als süßen Würzeduft,
  Der rings vom stillen König
  Ausströmte durch die Luft.
Und alle, die im Leben
 Ihm waren unterthan,
  Die beteten den Todten
  Als einen Gott nun an.
Da kam, von Gott gesendet,
  Hantala der Prophet,
  Der schalt sie, daß sie weihten
  Dem Todten ihr Gebet.
Da griffen sie im Zorne
  Den Mann, und warfen ihn
  Tief in den Segensbronnen
  Der unergründlich schien.
Im selben Augenblicke
  Versiegte dessen Fluth,
  Und alle grünen Gärten
  Versengte Sonnengluth.