Abraha.

  Abraha, der Habessine,
Der für seinen König
Herrscht in Jemen, will die Kaaba
Ueberziehn mit Kriege,
Kommt mit seiner Elephanten
Ungezähltem Heere,
Selbst voran aus einem reitend,
Der vor ob allen raget.
Hoch auf weißem Elephanten
Sitzt der schwarze Feldherr,
Und von seinem Nahn entfliehen
Die Bewohner Mekka's.
Schon ist er zur Stadt gekommen,
Schon bis zu der Kaaba,
Als sein weißer Elephante
Scheu mit ihm sich wendet,
Und den ganzen Troß der andern
Mit in wilde Flucht reißt.
Von Abu Kubeis, dem Berge,
Der ob Mekka raget,
Schaun die dort Versteckten staunend:
Schrecken schlägt die Feinde.
Doch sie schaun ein neues Wunder:
Den in Flucht geschlagenen
Folget die von Gott gesandte
Heerschaar der Verfolger,
Kleiner Vögel große Schwärme,
Die vom Meere kommen,
Und in ihren Krallen glatte
Kieselsteine tragen,
Die sie schleudern auf die Reuter
So geschickt, daß jeder
Einen Mann zu Boden streckt,
Bis nicht einer lebet,
Außer Abraha, der Feldherr,
Ueber dem in Lüften
Noch mit dem für ihn bestimmten
Stein sein Vogel schwebet.
Abraha gelangt nach Jemen,
Und sein Vogel folget.
Abraha aus Jemen schiffte
Ueber's Meer, zu melden
Seines Heers Verlust dem Negus,
Habesssinien's Kaiser;
der, als er die Unglückskunde
Hat gehört, ihn fraget,
Welcher Art die Vögel waren,
Die das Heer geschlagen?
Solcher Art! rief todeszitternd
Abraha, indem er
Jetzt erblickt ob seinem Haupte
Mit dem Stein den Vogel,
Der den Stein wirft, und ihn so trifft,
Daß vor seinem Kaiser
Hin der Feldherr stürzt, ihm zeigend,
Wie das Heer gefallen.