Reisegruß.
Die Deutschen ziehn auf allen Wegen
Aus ihrem schönen Vaterland
Dem Schönen in der Fremd' entgegen,
Wo blühn es mag am fernen Strand.
Der offne Sinn ist ihnen eigen,
Es zu erfassen treu und schlicht,
Mit Liebe sich ihm zuzuneigen,
Doch d'ran sieh zu verlieren nicht;
Es führt die mitgeborne Liebe
Zum angestammten Vaterland,
Beschwichtend alle Reisetriebe,
Sie endlich heim mit starker Hand.
Zwei Sänger wir aus nord'schen Nestern,
Jetzt heinwärts lenkend unsern Zug,
Begrüßen euch zwei deutsche Schwestern
Hier eilig im Vorüberflug.
Uns führt der Weg zum alten Norden
Von Rom durch's blühende Florenz;
Euch führen wird von Arno's Borden
Zum Tiberstrand der nächste Lenz.
Wie wir uns so geschickt begegnen,
So tauschen wir die Grüße aus;
Ich geb' euch einen augelegnen
Nach Rom, gebt einen mir nach Haus!
Grüßt mir die Stadt der sieben Hügel,
Und alles was auf ihnen lebt,
Um was mein Geist auf leisem Flügel
Der Sehnsucht oft hinfort noch schwebt!
Grüßt mir die Berge der Lateiner,
Wo einen Sommer ich versaß,
Und gern gebannt im Kreise kleiner
Beschränkung, meinen Zweck vergaß.
Sagt mir, was ich von euch soll grüßen,
Wann Alpen mir im Rücken stehn,
Und sagt, an welchen deutschen Flüssen
Wir selbst uns werden wiedersehn?