12. Das Weihgeschenk der Hetäre
Laßt zum Tempel uns gehn, und lasset uns dort Aphroditens
Bildniß schauen, das ganz strahlet von köstlichem Gold.
Polyarchis hat es von des Reichthums Fülle gesetzt,
Den sie von ihres Leibs herrlicher Blüthe gewann.
13. Das Weihgeschenk des Hirten.
Pan, dem struppig behaarten, und euch, ihr Nymphen der Thäler
Weihte der Lämmerhirt Theudotas hier im Gebirg
Dieses Geschenk, weil ihm, von brennender Hitze verschmachtet,
Ihr mit freundlicher Hand reichtet erquickeden Trunk.
14. Die Bilder der Nymphen.
Ihr, o Nymphen des Hains, holdselige Töchter des Flusses,
Die ihr die wallende Fluth rühret mit rosigem Fuß!
Gebt, o Göttinnen, Heil dem Kleonymos, der die geschnitzen
Schönen Bübchen euch hier unter die Fichte gestellt!
XIII. Doppelts Heimweh.
Als mich im blühenden Schooß Hesperien hielt, o wie träumt' ich
Immer zur eifigen Flur, die mich geboren, zurück!
Und nun träum' ich zurück zur hesperischen anderen Heimath;
Doppeltes Heimweh! ach, wäre nicht Eines genug?
Sicilianen.
1.
Sicilische Dryad- und Oreaden,
Die ihr von Wald und Bergesklüften lauscht,
Und ihr, o Nereiden und Najaden,
Die ihr von Quell und Meer euch Grüße tauscht!
Sagt, sahet ihr auf Berg und Waldespfaden,
Wie mich, je einen wandeln lustberauscht?
Und höret ihr an schweigenden Gestaden
Je solchen Sturm, wie meine Klage rauscht?