Ritornelle V. 7-14

../../../_images/italienische_gedichte_s114-zugabe.png
               7. Beichte.

Es thut, als woll' es regnen, und geht vorüber;
  So thut ein Weib, wenn sie zur Beichte gehet,
  Sagt Kleines, über's Große geht sie 'rüber.

       8. Die Obsthändlerin des Ortes.

Wann wieder ist die Zeit der frischen Mandeln,
  Schleicht um den Korb der langen Katharine
  Das junge Volk, um ein halb Schock zu handeln.

            9. Weite hohe Gedanken.

Ich will von dannen gehn, weit jenseit Rome,
  Nach jener Gegend, da wohnt, der mich liebet,
  Da wohnt mein Liebster und trägt eine Krone.

                10. Die Kleine.

Mein Liebster, machet mir nur keine Faxen!
  Denk nicht, weil ich bin klein, daß ich's nicht merke!
  Ich zahl' es euch, wann ich bin groß gewachsen.

            11. Eindringliche Seufzer.

Blüthe der Viole!
  O meine Seufzer, dringet durch die Mauer,
  Wie eine Ahle durch des Schuhes Sohle.

              12. Heiligenbild.

Ihr habt der heiligen Lucia Augen,
  Der heil'gen Magdalena blonde Locken,
  Ihr seid geboren um mich zu bezaubern.

                13. Der Stolzen.

Blüthe der Hambutte!
  Ihr stammt doch Vatershalb von keinem Fürsten,
  Doch war geborne Kön'gin eure Mutter.

  14.  Gegen den Zauber des bösen Auges.

Blüthe vom Lauche!
  Steck' auf den Hut ein Börstchen fein vom Igel,
  So schadet Niemand dir mit bösem Auge.