Ritornelle V. 15-22

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             15. Der Schmachtende.

Blüthe der Pfirschen!
  Im Felde sind vertrocknet alle Bronnen,
  Und meine arme Liebe muß verdürsten.

            16. Der Sterbende.

Blüthe der Binsen!
  Ich sterbe, zweifle nicht, ich werde sterben;
  Bin ich dann todt, wirst du zurück mich wünschen.

            17. Das Wachsbildchen.

Apfelblühtsprossen!
  Mein Trautchen, o mein Trautchen über Maßen,
  Du hast ein Fleisch alswie aus Wachs gegossen.

       18. Die gefährlichen Granaten.

In eurem Busen tragt ihr zum Grunde;
  Ihr thut, o Schöne, das um mich zu tödten;
  Die Schönheit gab euch Gott zu meinem Schaden.

             19. Unglück.

Ich werf' ein Halm in's Meer, es geht zu Grunde;
  Blei wirft ein Andrer drein und es schwimmt oben:
  Ich bin geboren  zu ner unglürcksstunde.

         20. Die Eifersüchtige.

Wie trefflich wohl steht euch der neue Schleier!
  Der galb dazu 'nen Groschen, der 'nen Thaler;
  Main Liebster selbst gab euch dazu 'nen Dreier.

          21. Abgesparter Putz.

Von  Scharlach hast du dir gemacht ein Mieder,
  Du hast es abgespart dem armen Magen,
  Wie schlottert dir's erbärmlich um die Glieder!

            22. Reiseschuhe.

Ich will mir machen ein Paar neue Sohlen;
  Oh Gott was für 'nen Weg, den ich will machen!
  Ich will ihn finden, der mir's Herz gestohlen.