Ritornelle V. 71-78

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  71. Freie Wahl.

Wenn wir in Amors Garten wählen sollen,
  Mögen uns nicht die Häßlichen gefallen,
  Die Schönen sind es, die wir lieben wollen.

 72. Ein Kränzlein für die Spröde.

Am Weg nach Rom da wachsen die Brennessen;
  Ich will mir unterwegs ein Kränzlein bosseln,
  Um meiner Spröden Herz damit zu fesseln.

 73. Der Kuß des Pizzicarols (Käsekrämers).

O schönes Mädchen, das du richst nach Käse,
  Es hat dich der Pizzicarol geküsset,
  Geküßt hat er dir samt dem Mund das Näschen.

       74. Josefin der Gärtner.

Mein liebes Kind, laß dir's gesagt sein ferner:
  Von Niemand sollst du nehmen Blüth' und Blätter,
  Am wenigsten von Josefin dem Gärtner.

75. Lockung in den Knoblauchgarten.

Schön Jüngferchen, wenn ihr wollt Knoblauch speisen,
  So kommt in meinen Garten ihn zu pflücken,
  Ich will euch zu dem rechten Beete weisen.

       76. Die bestrafte Näschkerin.

Essig, Essig! ich sink' in  Ohnmacht. Euer
  Knoblauch, den ich in dem verwünschten Garten
  Gegessen habe, brennt wie Gift und Feuer.

     77. Der starke Hochzeittanz.

Junge Frau Therese!
  Die Balken wackeln noch an euerem Hause
  Vom starken Tanz bei euerm Hochzeitfeste.

       78. Ungefüge Liebschaft.

Wann Wasser, schaler Wein, ein schlecht Getränke!
  Eh'r  möcht' ich Liebschaft machen mit 'nem Schranke;
  O Jungfer, ihr seid gar zu ungelenke.