Die Geschichte/Des Schlechten Gutes

Nicht der aus dem Schutt der Zeiten
  Wühle mehr Erbärmlichkeiten,
  Sondern der den Plunder sichte,
  Und zum Bau die Steine schichte.
Nicht das Einzle unterdrückend,
  Noch damit willtürlich schmückend,
  Sondern in des Einzlen Hülle
  Legend allgemeine Fülle.
Der gelesen Alles habe,
  Und besitze Dichtergabe,
  Klar zu schildern mir das Wesne,
  Der ich nicht ein Wort gelesen.
Sagt mir nichts von Resultaten!
  Denn die will ich selber ziehn.
  Laßt Begebenheiten, Thaten,
  Helden, rasch vorüberziehn!
Und vor allem spart die Roten;
  Zeiget euch nur wahr und treu,
  Und wird mir der Kern geboten,
  Frag' ich nicht, aus welcher Spreu.

      Des Schlechten Gutes.

Ob ein Buch ist gut, das heißt,
Ob es mit sich hin mich reißt,
Dafür hab' ich dieses Zeichen:
Daß ich nicht an's Lesen denke,
In's Gelesne mich versenke.
Aber thut es nicht desgleichen,
Kühl' ich anders meinen Muth,
Les' aus ihm Gedankenkeime,
Wörter, Wendungen und Reime;
Dazu ist das schlechtste gut.