Und mich begeben möcht ich aus Gutdeckungsreisen,
Doch in Welttheilen nicht, noch auch in Sternenkreisen.
Denn Weltentheile sind nur Theile dieser Welt,
Und auch nur Zeit und Raum umspannt das Sternenzelt.
In einer Welt, o Geist, worin die Zeit zum Nu,
Der Raum zum Punkte wird, zu kreisen lüftest du,
In Gottes Geisterwelt zu kreisen lilstest du,
In Gottes Geisterwelt zu reisen rüstest du.
Was ist die Rüstung denn dahin und Vorbereitung?
Erharren in Geduld Fahrwind und Segelspreitung.
Wo ist die Himmelsluft, vor deren Hauch erblüht
Das Segel, daß gewelkt umflattert mein Gemüht?
Derselben harre du, und sammle kein Gewicht
Zur Reise, sammle dich! die Reis' entgeht dir nicht.
Ganz sammle nur, mein Geist, dich in Vergeisterung!
Die Reis' entgeht dir nicht, wann du bist Geist genung.
100.
Mit Andacht lies, und dich wird jedes Buch erbauen;
Mit Andacht schau, und du wirst lauter Wunder schauen.
Mit Andacht sprich nur, und man hört dir zu andächtig;
Mit Andacht bist du stark, und ohn' Andacht ohnmächtig.
101.
Und meinest du, daß dich die meisten hören werden,
Die ihres Weges gehn im Staube wie die Heerden?
Der Hirte dieser Welt führt sie zu Lust nnd Leide,
Zur Schlachtbank führt er sie, zuvor zur Sinnenweide.
Laß ihrer blinden Lust sie nachgehn, der zu schwach
Sie sind zu widerstehn, und geh' nicht ihnen nach.
Nach geh' du jeder Spur, die nur das Auge spürt
Des Geistes, wo der Geist je Geistige geführt.
Auf eh'r am Boden, wo die leise Spur erlischt,
Sei sie von deinem Tritt nacheifernd angefrischt.
Das wird zu Statten nicht nur dir, auch jenen kommen,
Die nach dir gleichen Wegs mit gleichem Sehnen kommen.