Schlaf wohl, du drückst zum letztenmal

              Der erste.

Schlaf wohl, du drückst zum letztenmal
Die beiden Augen, die gesunden,
Zu über deines Herzens Wunden,
Zu über deiner Seele Qual.
Du hast die Arzenei gefunden,
Von deinem Denken sanft entbunden,
Und deinem kranken Selbst entschwunden;
Doch droben wachen Strahl an Strahl
Von Gottesblick die Lichturkunden,
Des Himmels Augen ohne Zahl.
Die spähen jetzt in's Jordanthal
Den Weg der Rettung zu erkunden,
Im Dunkeln eine Brücke schmal:
Sie haben schon die Furt gefunden,
Und blitzen auf des Helden Strahl,
Der kommt von dort nach Gottes Wahl,
Uns hier zu schützen vor den Hunden.
Und wann der Glanz der Sterne fahl
Wird an dem neuen Morgenschein,
So bricht der Rettung Tag herein,
Von nächt'ger Angst uns zu befrein.

       Der andre (aufwachend).

O solch' ein Schlaf bringt kein Gedeihn.

             Der erste.

Du hast doch gute Ruh geruht.

             Der andre.

Allein mein Traum, der war nicht gut.

            Der erste.

Ja, wenn nichts mehr im äußern Raum
Den Menschen plagen kann, ein Traum
Wird ihn in seinem Innern plagen.
Was träumtest du?

            Der andre.

               Man stach, o Graus,
Mir meine beiden Augen aus.