Von wo des Sieges Botschaft kommen sollte.

Von wo des Sieges Botschaft kommen sollte.
Da kam der Bote laufend angerannt;
Den Berg ankeuchend, that er schon von weitem
Den Mund zum Rufen auf: Ich bringe Botschaft -
Geflohn vor seinem Feind ist Israel,
Viel Volkes liegt erschlagen, auch gefallen
Sind deine Söhn', Hophni und Pinehas;
Die Lade aber, die sie trugen, ist
Gefallen in die Hand der Philistäer.
Da sank, berührt vom Schreckenshauch der Worte,
Der schwere Greis zurück, und war nicht mehr.
Es hat ihn nicht der eignen Söhne Fall,
Der Fall des Heiligthums hat ihn gefällt.
Doch meine Mutter, die den Schreckenstod
Des hohen Schwähers sah zugleich und hörte
Den ihres Manns und Schwagers, krümmte sich,
Mich zu gebären, eh' die Zeit um war:
Ja wohl, zu früh ward ich der Schmach geboren!
Die Frau'n, die sie umstanden, trösteten
Die Sterbende: Dir ist ein Sohn geboren!
Sie kehrte sich nicht an den Trost, und starb,
Doch eh'r nicht, bis sie mir den Unglücksnamen
Gegeben Ikabod, indem sie so
Mit ihres Athems letztem Aufwand sprach:
Unehre sollst du heißen, Ikabod,
Unehre weil, als du das Licht erblicktest,
Die Ehre deines Stamms und Volks erlosch.
Dies einzige Vermächtniß meiner Mutter
Ward von der Amme mir, die mich vom Schooß
Der Sterbenden genommen, überliefert.
Mit ihrer Milch hat sie mir's eingetränkt,
Und mir's als erstes Wiegenlied gesungen:
Unehre deines Volkes, Ikabod;
Damit gefüttert wuchs ich auf, davon
Umfangen und umkleidet und umrungen;
Und wo ich hin mich wende, klingt es mir
Mit meinem Namen überall entgegen:
Unehre deines Stammes, Jkabod!