Und du selber siehest nicht?

                     Eleasar.

                     Und du selber siehest nicht?

                     Samuel.

Finsterniß ist was ich sehe, doch Jehova sieht das Licht.

                     Eleasar.

Sieh, herauf vom Berge steigend naht von dort ein Knechtepaar.

                     Samuel.

Einen Knecht erkenn' ich, aber einer ist kein Knecht fürwahr.
Einen Glanz um seine Stirne seh' ich, um sein ragend Haupt,
Wie vom Fürstenkranz umflossen, wie von Siegeskron' umlaubt,
Heil das Dunkel meiner Seele tagt vor seinem Angesicht,
Und Jehova's Stimme lauter spricht -—

                     Eleasar.

                              Vernimmst du, was sie spricht?

                     Samuel.

Dentlich spricht sie und vernehmlich: Diesen meinet mein Befehl,
Den du salben sollst zu einem König über Israel.

                     Eleasar.

Hörst du recht? verstehst du richtig? täuscht dich deine Seele
                                                    nicht?

                     Samuel.

Recht versteh' ich, richtig hör' ich; keine Täuschung ist's, es spricht
Deutlicher, indem er nahet: Dieser ist's, du greifst nicht fehl,
Den du salben sollst zu meinem König über Israel.

              Saul und sein Knecht treten auf.

                     Saul.

Ihr edlen Männer, könnt ihr wohl mir sagen,
Wo hier der Seher, den wir suchen, weile?

                     Samuel.

Ich bin der Seher, der auf deine Fragen
Hier wartet, daß er Anwort dir ertheile.
Sag an: wer bist du? und woher gegangen?
Was magst du suchen oder was verlangen?