Saul.
Von Gibea, das dorthin sich im Süden
Birgt hinter manchen Berg- und Hügelreih'n,
Sind ich und der gegangen ohn' Ermüden,
Und was wir suchten, holten wir nicht ein.
Saul, Sohn des Kis, so bin ich dort genannt,
Hier in der Gegend bin ich unbekannt.
Dem Vater gingen von der kleinen Heerde,
Verloren zwo der besten Eselinnen,
Und er gebot uns dieses Wegs Beschwerde,
Um die Verlornen wieder zu gewinnen.
Wir sind durch Ephraim's Gebirg den langen
Weg und durch's Land Salisa drauf gegangen,
Und haben, was wir suchten, nicht gefunden;
Dann zu der Höh' von Saalim kamen wir,
Und was wir forschten, war nicht zu erkunden.
Durchs Thal von Suph den Weg dann nahmen wir;
Und wie wir auch vergebens dort gefragt,
Da hab' ich hier zu meinem Knecht gesagt:
Laß uns umkehren wieder! wir gewinnen
Hier weitre Müh' nur, wenn wir weiter gehn.
Der Vater möchte nun der Eselinnen
Vergessen, und um uns in Sorgen stehn.
Er aber sprach: Erst laß uns noch ersteigen
Den Berg, was da sich mag für Aussicht zeigen.
Die Leute sagen, auf dem Berge sei
Der Seher jetzt, der das Verborgne kennt.
So nah dabei, gehn wir ihn nicht vorbei!
Vielleicht daß er uns das Erwünschte nennt
Ich sprach: Wie dürfen wir ihm nah'n, und haben
Ihm würdig darzubringen keine Gaben?
Er sprach: Im Voraus war ich auch bedacht
Aus solchen Fall; ein Glück, daß ich es that:
Die trocknen süßen hab' ich mitgebracht
Beinehen unserm Reisebrotvorrath:
Die Masse hier von Feigen und Rosinen,
Dem Seher, komm, soll sie zur Gabe dienen.