Und träumet Siegeskränze.

Und träumet Siegeskränze.
Du poch' nicht an so ungelind,
Du darfst nicht ein, Herr Winterwind,
Er ruhet drin beim Lenze.

            Kunigunde.

Ich bin des Königs Kämmrers Braut,
Die Königin hat mir vertraut
Die Hut des zarten Leibes.
Wenn ich mit ihr bestand den Lauf,
Setzt sie mir selbst ein Kränzlein auf,
Das sei mein Schmuck und bleib' es.

             Kuno.

Auf reiner Stirne Silberglanz
Ein seiner goldner Flitterkranz,
Dich Kränzlein muß ich kriegen.

            Kunigunde.

Nicht hoffe, daß so leicht du siegst;
Denn eh' du dieses Kränzlein kriegst,
Muß unser König siegen.
(Anselmo und Beata kommen zurück)

             Anselmo.

Was wecket ihr mit deutschem Liederschall
Aus Schnee nnd Eis den welschen Wiederhall?
In eurer Muße habt ihr Zeit zu singen,
Indeß wir thätig Rath und Hilfe bringen.

              Kuno.

Wenn ihr die bringt, Kamraden, das ist brav;
Doch weckt nicht mit Geschrei des Königs Schlaf,
Die schlummernde Gefährtin seiner Leiden!
Das hold vereinte Paar soll man nicht scheiden.

             Anselmo.

Für sie und uns ist jetzt nicht Zeit zu ruhn;
Die von uns Ausgebotnen eilen nun
Mit hülfreichem Geräth auf allen Wegen
Dem Fuß des Bergs, wohin wir ziehn, entgegen.