Ja, im Ernst

                 Bote.

                                                   Ja, im Ernst;
Ich denk', ich könnt' es besser thun als ihr.

               Heinrich.

Wie, lieber Bote?

                 Bote.

                                  Weil ich nicht das Haupt
So hoch, wie ihr, empor vom Boden trage,
Könnt' ich so tief in den Staub es leichter senken.

               Heinrich.

Ei, siehst du mich für so hochmüthig an?

                 Bote.

Im Gegentheil, Herr König! so leutselig
Hab' ich noch keinen Edelmann gesehn.
Wenn dem gemeinen Mann in eurem Land
Ihr so begegnet, muß mit Gut und Blute
Das Volk euch zugethan sein, trotz den Fürsten.

               Heinrich.

Das ist es auch zum Theil.

                 Bote.

                                            So mögen sie
Bei schicklicher Gelegenheit es zeigen.

               Heinrich.

Noch einmal, lieber Bote, Gotteslohn
Für alles Gute, was du denkst und wünschest.
Ich bin ein Pilger und ein Büßer hier,
Der keine andere Münz im Seckel führt,
Als Gottes Gnade sich und andern wünschen;
Wär' ich ein König, gäb ich dir mein Gold.
Doch geh' zu meiner holden Königin
Und meiner frommen Mutter nach Piacenza,
Meld' ihnen, daß du mich so weit gebracht,
Sie werden Botenbrot dafür dir geben.
Gott sei mit dir!