Dir liegt mein Herz

                 14.

Dir liegt mein Herz und all mein Wesen
  In meinen Augen klar am Tag;
  Laß endlich mich in deinen lesen,
  Was meine Liebe hoffen mag.
Kann dich ein treuer Schäfer rühren,
  Der weiter nichts als lebt und liebt,
  Den Liebesfesseln schöner zieren
  Als Orden, die ein Kaiser gibt!
Der nur beglückend und beglücket
  In einem treuen Arm will ruhn;
  So zeige mir's, und hochentzücket
  Will ich dir Sklavendienste thun.
Wie, oder liebst in meinen Blicken
  Du deiner Schönheit Widerschein,
  Liebst du im flammenden Entzücken
  Nur deine Huldigung allein?
Laß ab mich durch den Schein zu täuschen,
  Verschwinden muß er doch zuletzt;
  Doch später wird mein Herz zerfleischen
  Was jetzt es ritzend nur verletzL
So laß mich fliehn und ruhig bleiben,
  Und treue Liebe suchen mir;
  Du aber, um dein Spiel zu treiben,
  Such' einen andern Thoren dir.