Wie war sonst der Wald

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Wie war sonst der Wald mir so lieb,
  Und die Büsche so traulich mir,
  Waldesschatten mein liebstes Ziel,
  Ach, ich liebte nur Sie, nur Sie!
Wie ist jetzt der Wald mir so düster,
  Waldesschatten mir so trübe,
  Mir verhaßt das Waldgebüsche;
  Denn im Walde wohnt der Schütze.
Denn der Schütze wohnt im Walde,
  Der das Reh mir abgefangen,
  Das ich selbst zu fangen dachte;
  Soll ich drum den Wald nicht hassen?
Jäger, welche Jägersprüche,
  Welche Jägerzauberstücke
  Brauchtest du, daß so in Güte
  Dir mein Reh hat folgen müssen?
Schläfer seid ihr, Liebesgötter,
  Und ein Spielwerk euer Köcher;
  Nichts ist Amor, euer König,
  Und wer ihm vertraut, ist thöricht.
Denn vertrauet hab' ich ihm,
  Und er hat für mich gezielt,
  Ihr habt auch gezielt für mich;
  Doch ein Schütz kann mehr als ihr.
Seht den Glückesjäger ziehen,
  Mit der Braut zieht er von hinnen;
  Jetzt durchsonnt den Wald die Liebe,
  Und um mich ist Wolkenhimmel.
Tretet, Rehe, aus den Büschen,
  Eure Königin zu grüßen;
  Schmücke dich mit neuen Blüthen,
  Rasen, den ihr Fuß nicht drücket!
Jäger, Jäger, böser Jäger,
  Pflanze nur die höchsten Stämme,
  Ziehe nur des Buschgehäges
  Sicherste geheimste Fächer
Um die Hütte, wo du sie
  Künftig dir verwahren willst;
  Durch die Wahrung, noch so dicht,
  Findet sie vielleicht ein Dieb.
Einen Vogel will ich lehren,
  Der sich ihr auf' Dach soll setzen,
  Der ihr einen Namen nenne,
  Daß sie mich nicht gar vergesse.
Einst am Abend, wann die Wolken
  Mit Erinnrung sich vergolden,
  Sitzet sie vor ihrem Hofe,
  Einen Knaben auf dem Schooße
Wie es reg im Busche wird,
  Sieht sie auf, sieht und erschrickt;
  Denn es ist mein Schattenbild,
  Das ihr draus entgegen tritt.
Einen Blick wend' ich auf Sie,
  Einen zweiten auf ihr Kind,
  Dann zum Busche wend' ich mich
  Ab von ihr, und kehre nie.