66.
Durch des Waldes Frühlingsstille
Mit der Liebsten ging ich heut',
Anemon' und Pulsatille
Stauden rings am Weg' verstreut.
Pulsatill' und Anemone
Flochten wir zur Blumenkrone
Anemon' und Pulsatille,
Erster Frühlingstrieb der Trift,
Sind, Natur! so ist? dein Wille,
Auch das erste Blumengift
Doch wir flochten uns zur Krone
Pulsatill' und Anemone.
O wie schlug mein Herz so stille!
Deine Blumen, o Natur,
Macht zum Gift allein der Wille,
Spiel der Unschuld sind sie nur.
Giftlos bleib' uns eure Krone,
Pulsatill' und Anemone.
Rings der Wald, er war so stille,
Frühlingsmattheit lud zur Ruh'.
Anemon' und Pulsatille,
Halfet ihr nicht auch dazu?
Wie betäubt uns eure Krone,
Pulsatill' und Anemone!
Anemon' und Pulsatille,
Ihr seid schuldlos auf der Trift.
Ach, ihr Auge nur, so stille,
Und so tief, ist lauter Gift.
Das vergiftet eure Krone,
Pulsatill' und Anemone!