60.
O des stillen Flusses Najade,
Der die Wohnung der Liebsten bespült,
Und hinunter aus leisem Pfade
An den Wurzeln des Gartens wühlt;
Gib die Wogen zum lauen Bade,
Das ihr die zarten Glieder fühlt!
O des stillen Flusses Najade,
Der die Wohnung der Liebsten bespült;
So du wünschest, daß nie dir schade
Gluth des Sommers, der drückend schwült;
Gib die Wogen zum lauen Bade,
Das ihr die zarten Glieder kühlt!
O des stillen Flusses Najade,
Der die Wohnung der Liebsten bespült;
Du erflehtest dir selb es zur Gnade,
Hast durch das Amt geehrt dich gefühlt:
Gib die Wogen zum lauen Bade,
Das ihr die zarten Glieder fühlt!