Ein Schwesterlein ist angekommen
In vor'ger Nacht.
Wo haben sie es hergenommen?
Wer hat's gebracht?
Sie sagen: die Frau Walze,
Die stets mit Wurst und Schmalze
Versorgt der Drach’,
Hat es geholt vom Weihersbach.
Dort wo das Lauerbrünnlein fließet
Aus hohlem Stein,
Und durch die Seewies' her sich gießet
Zum Dorf herein;
Dort geht das Ammenfrälein,
Und schöpft mit einem Schälein
Ein Kindlein 'raus
Wie einen Frosch, und bringt's in's Haus.
Wie oft nicht stand ich auf der Lauer
Im Abendschein,
Neugierig in den Brunn der Lauer
Guckt' ich hinein,
Sah schwimmen drin Kaulquäppchen,
Einfing ich eins im Käppchen,
Und trug's nach Haus,
Doch ward nicht solch ein Fröschlein draus.
Doch deine Wunderkraft, o Bronnen,
Bezweifl' ich nicht;
Denn wo du kommest hergeronnen,
Blühn Blumen licht
Aus Wiesen, die du tränkest;
Wenn du nun Dasein schenkest
Den Blumen klein,
Könnt' es nicht auch mit Menschen sein?