25.
Stadtgeborne Herrn und Frauen,
Die ihr Wald und Flur
Liebet auch wohl zu beschauen,
Doch von oben nur;
Epikur'schen Göttern gleichet
Ihr im Schaugenuß,
Von der Theilnahm' unerreichet,
Die ich tragen muß.
Wenn der Regen lange lässet
Warten durst'ge Saat,
Freut es euch, daß ungenässet
Bleibt der Sonntagsstaat.
Ob der Gluth sich schmachtend senke
Jedes Blatt im Hain,
Bei des Gartenwirths Getränke
Schaut ihr frisch darein.
Oder wenn ein Nachtfrost kläglich
Brach des Frühlings Strauß;
Mittags ist's doch warm erträglich,
Wenn ihr kommt heraus.
Während ihr bei jedem Wetter
Habt zur Hand den Trost,
Muß ich zählen alle Blätter
Fahl von Hitz' und Frost.
Gleich als ob Naturverwaltung
Mir sei anvertraut,
Jedes Mundes Unterhaltung,
Welcher lebt vom Kraut.