Windstille.

Sehen kann ich's ohne Klage,
  Daß der Frühling ende;
  Meine Halcyonentage
  Bringt die Sonnenwende.
Schiffer draußen auf dem Meere,
   Mag dich Gott behüten,
   Wenn dort in der Wolken Heere
   Nun die Stürme wüthen.
Denn dorthin von meinen Fluren
  Scheinen sie gezogen,
  Und der Himmel glänzt azuren
  Hier in stillen Wogen.
Der vier Winde Widerstreite
  Seh' ich ausgeglichen,
  Jeder ist von seiner Seite
  Einen Schritt gewichen.
Ein neutral Gebiet muß zwischen
  Ihnen hier bestehen,
  Wo sie ihre Hauche mischen
  In ein Friedenswehe.
Und wohin ich nun mich drehen
  Mag auf meinen Wegen,
  Fühl' ich eine Luft mir wehen
  Ueberall entgegen.
Doch nicht hör’ ich, daß die Fahne
  Auf dem Thurme trille,
  Und der Wipfel der Platane
  Deutet völl'ge Stille.
Und von meiner Hütte steiget
  Grad der Rauch in Lüfte,
  Wie der Herr einst sah geneiget
  Abels Opferdüfte.
Und im weiten Raum der Lüfte
  Sich kein Wölkchen zeiget
  Außer'm Rauch der Opferdüfte,
  Der zum Himmel steiget.