Das Schöpfrad.

Das Schöpfrad hört' ich ächzen über'n Fluß,
  Wie einen, der sich tief im Herzen kränket,
  Indeß, beströmt von wiederholtem Guß,
  Die Wiesen freudig lachten, die es tränket.
  Was für ein Kummer nur es drücken muß?
  Doch irr' ich nicht, so hör' ich, was es deutet:
  Die Fülle theil' ich aus und Ueberfluß,
  In Arbeit rastlos Tag und Nacht geschwenket;
  Die Müh' ist mein, und Andrer der Genuß,
  Und Niemand dankt mir, was ich ihm geschenket.
  Ich schenk' es ja auch nicht, es schenkt der Fluß,
  Was nur durch meinen Dienst wird fortgelenket;
  Mich selber aber lenkt nach Rath und Schluß
  Der Herr der Wiese, der mich hebt und senket.