»Herr sinke, warum
Nun heute so stumm,
Der gestern gewesen so laut?«
Weil heute nun Sie
Mein Weib ist, um die
Ich gestern geworden als Braut.
»Und machet allein
Dich singen die Pein,
Verstummen befriedigte Lust;
So sollten die Wehn
Dir nimmer vergehn,
Und ewig dir schwellen die Brust«
Im Busen wohl blieb
Zu singen der Trieb,
Doch trägt nun der Schnabel zu Nest;
Wie säng' er dabei?
Bald ist er nun frei,
Dann sing' ich mein häusliches Fest.
Und wenn vom Gesang,
Lebendig entsprang
Dem Ei die befiederte Brut;
Sie schauet sich um
Nach Futter, und stumm
Versorgt sie mein Schnabel und ruht.
Sind aber nun flügg'
AuF eigenes Glück
Die Jungen dem PflegeR entflohn,
Dann sing' ich noch eins
Im Schauer des Hains,
Doch sing' ich's aus anderem Ton:
Mein Leben, mein Mai,
Mein Lied ist vorbei,
Ich fühle den herbstlichen Hauch.
Ihr Kinder, wenn klar
Ihr singet auf' Jahr,
So singt es zugleich für mich auch!
Mein Schnabel sich schied
Vom eigenen Lied,
Um fünfe zu füttern zuletzt;
Und singet von euch
Nur einer mir gleich,
So bin ich dem Wald schon ersetzt.