Mein Vater, der in Gott nun

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»Mein Vater, der in Gott nun ruh'nde Steiger,
  Der keinen Augenblick vom Steigen ruhte,
  Bis abgelaufen seines Lebens Zeiger,

Hat wohl gewußts von einem solchen Gute,
  Wie dir es blind ist in die Hand gefallen;
  Er hätt' es gern erkauft mit seinem Blute.

Sieh dieser Gluthenströme blitzend Wallen!
  Was köstliches dem Erdschooß mag entstammen,
  Der Stein hier ist das köstlichste von allen.

Was Silber stimmen mag und Gold mag flammen,
  Das sind allein zerstreute Funkenblitze,
  Das ganze Licht ist in dem Stein beisammen.

Nur wer aus dieses Steines Bann mit Witze
  Den Geist des Lebens kann hervor beschwöreb,
  Gelangt zu aller Herrlichkeit Besitze.

Und reiche Quellen, die wir sonst verlören,
  Ergießen dann für uns sich aus dem Steine,
  Als wie ein Brunn aus unversiegten Röhren.

Bald sollst du es begreifen, wie ich's meine.
  Der Stein ist todt, wenn wir ihn nicht benutzen;
  Lebendig macht ihn der Gebrauch alleine.

So dient er wohl, den Hammer dir zu putzen,
  Der Haushalt aber wird im Schmutze bleiben
  Und wird den Stein am Ende mit beschmutzen.

Wenn wir zur Thätigkeit den Kobold treiben,
  Wird er das Haus von außen und von innen
  Ganz schmücken müssen, daß die blinden Scheiben

Der Fenster einen frischen Glanz gewinnen,
  Und droben, wo die alten Schlöte rauchen,
  Sich heben eines Königsschlosses Zinnen.

Dann haben wir im Hause, was wir brauchen;
  Und in die Ströme, die dem Stein entfließen,
  Soll sich verwandelnd aller Hausrath tauchen.

Wenn Silber hier, dort Gold sich wird ergießen,
  Und um uns her verbreiten alles Holde,
  Soll's auch dein lieber Hammer mitgenießen.

Versilbern laß ihn dir vom Hauskobolde,
  Vergolden lassen will ich meine Kunkel.
  Nun hast du Lust zum Silber und zum Golde,

So gieb, daß ich verkaufe den Karfunkel!«