Ich schwör’ es bei des Himmels

                       16.

Ich schwör' es bei des Himmels Angesichte,
  Ich schwör's beim Liebesfunkeln dieser Kerze,
  Ich schwör' es hier bei meinem eig'nen Lichte,

Bei dem kein Edelstein je schwört zum Scherze:
  Daß ich, der Edelstein, die Schuld nicht habe,
  Wenn die für mich in's Haus gebrachten Erze

Geleiteten den aus dem dunkeln Grabe
  In andrer Absicht durch mein Licht Befreiten
  Durch ihren Ueberfluß zum Bettelstabk

Ich ging davon und sah mit Schmerz vom weiten:
  Geflossen kam der Gold- und Silberregen
  Und wandelte das Haus an allen Seiten.

Es kam geflossen nicht mit ihm der Segen;
  Sein Unglück mit den Augen sah der Blinde,
  Der sehend war geworden blos deswegen.

Es baut' ein glänzendes Gebäu geschwinde
  Sich aus aus Wellenschäumem doch die Schäume
  Zerflossen wieder vor dem Hauch der Winde.

Es wuchsen aus der Fluth des Glückes Bäume,
  Allein die Fluth, den festen Grund erwühlend,
  Verrann und ließ zurück die öden Räume,

Gut und Besitzer mit von dannen spühlend.
  Gestorben ist das Weib in diesen Fluthen,
  Den heißen Durst im nassen Grabe kühlend.

Nicht sie bedaur' ich, sondern nur den Guten,
  Der mit unedlen Steinen Straßen steinte,
  Zufrieden, als im Schacht die edlen ruhten,

Die dazu nur, damit er blind sich weinte,
  Ihn sehend machten. Solches ist entsprossen
  Aus meinem Triebe, der's so redlich meinte.

Ich aber lief nun durch die Welt verdrossen.