Doch was am allermeisten mir gefiel

(Die drei Quellen)

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Doch was am allermeisten mir gefiel,
  Das war, ein flatternd Segeltuch zu schwellem
  Zu treiben eines Schiffs bemannten Kiel
Allein davon versteht ihr nichts, Gesellen.
  Zuletzt war ich von Wanderlust gelockt,
  Als ich zu Ende war mit Land und Wellen,
Nun auch herab, wo ihr im Finstern hockt,
  Zu kommen, um ein wenig aufzuregen,
  Was hier in ew'ger Langerweile stockt.
Doch hier zu bleiben» ist mir nicht, gelegen
  Aus läng're Zeit, weil, was ich muß durchaus,
  Ich hier mich nicht mit Freiheit kann bewegen.
Wenn ihr's gewohnt nicht wärt und hier zu Haus,
  Und hättet sonst was von der Welt erfahren,
  Ihr hieltet es gewiß hier selbst nicht aus.
Ganz anders ist es droben doch im Klaren,
  Wo alles rasch sich regt, und mehr geschieht
  An einem Tag, als hier bei euch in Jahren.
Da ist mein lustig lustiges Gebiet,
  Zu dem ich auch jetzt gleich zurück will kehren.
  Sagt, ob denn nichts auch euch nach oben zieht?
Wollt ihe denn stets des süßen Lichts entbehren?
  Habt ihr von helle» Blumen nie gehört,
  Die gern an stiller Quellen Fluten zehren?
So seid ihr ganz von Finsternis; bethört.
  So sprach der leichte Wicht, entfloh?,und ließ
  Zurück die armen Schwestern sinnverstört
Geträumet hatten sie lang eben dieß,
  Allein nichts Rechtes noch davon vernommen,
  Was er so glänzend ihnen nun verhieß:
Zur lichten Oberwelt hinaus zu kommen,
  Vor ihnen lage Wege mancherlei;
  In Zweifeln waren aber sie beklommen
Darüber, welcher einzuschlagen sei,
  Und weil die so, die anders; wollte wallen,
  Entschlossen sich zur Trennung alle drei.