Das kommt allein von¶
(Die drei Quellen)
Das kommt allein von ihrem Zauberspruch.
Jetzt aber geht der Zauber in die Runde:
Weglegen Herren alsobald das Buch,
Das sie entbehren können keine Stunde;
Die Damen ihr Genäh' und ihr Gestrick:
Die fleiß'gen Hände dienen jetzt dem Munde.
Das ist ein feierlicher Augenblick.
Die Tasse stehtvbor jedem vollgeschenket
Ein Lebensloos, gemessen vom Geschick.
Doch wie dann jeder selbst sein Schicksal lenket,
So nimmt nun jeder seine Tasse dreist,
Sie selbst sich zu bereiten, wie er denket.
Dem Zucker sind die Damen hold zumeist;
Die Herren mögen, daß Getränk zu adeln,
Wohl greifen nach der Flasche mit dem Geist.
Wenn's nur mit Glimpf geschieht, ist's nicht zu tadeln,
Doch eine Dame, der damit zu nah
Man kommen will, die wehre sich mit Nadeln.
Am besten ist, wie ich hier mehrmals sah,
Wenn selbst die Frau'n den Trank der Männer mischen;
Sie treffen's immer doch am besten ja.
Nun prahle, Schwester, du mit deinem frischen
Gewässer draußen, das du spendest, wem?
Statt meinen lauten Gästen, stummen Fischen.
Wenn man den Trank nun hat geschlürft bequem,
Greift man zum doppelten Geschäfte wieder;
Und findet beides doppelt angenehm;
Zur zarten Arbeit sind die zarten Glieder
Vom zarten Trank gestärkt, und stärker schwingt
Der starke Geist auch sein papiern Gefieder.
Indeß die Nachb'rin Zaubermaschen schlingt,
Der Nachbar lesend Zauberwort läßt tönen;
Seh' ich, wie Zauber mit dem Zauber ringt.
Und lange konnt' ich gar mich nicht gewöhnen
An den Gedanken, als die Pflegerin
Mich anzusehn von allem diesem Schönen.