Verläumdung.

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Wie von der Kröte Gift die Rose wird bespritzt,
  So von Verläumdung wird die Unschuld auch beschmitzt.
Die Rose wird der Thau des Himmels wieder baden,
  Doch ihrem Dufte wird des Gifts Erinnrung schaden:
Wie jenem Lieblinge des Königs, schön und hold;
  Sein Leib wie Elfenbein, und sein Gemüth wie Gold;
Den die Verläumdung nur verdrängt von höchster Stätte
  Der Gunst, als ob geheim er eckle Krankheit hätte;
Daß plötzlich eines Tags er sich verschlossen fand
  Des Königs Thüre, die bis jetzt ihm offen stand.
Und als er klar gezeigt die Reinheit seiner Glieder,
  That die verschloss'ne Thüre sich doch ihm auf nicht wieder.
Der König sprach: Er sei entlassen mit Geschenken;
  Sehn kann ich ihn nicht mehr, und nicht ohn' Ekel denken.