O du Kindermund, o du Kindermund

O du Kindermund, o du Kindermund,
  Unbewußter Weisheit froh,
  Vogelsprachekund, Vogelsprachekund,
  Wie Salomo!
O du Heimathflur, o du Heimathflur,
  Laß zu deinem heil'gen Raum
  Mich noch einmal nur, mich noch einmal nur
  (Entfliehn im Traum!
Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm,
  War die Welt mir voll so sehr;
  Als ich wieder kam, als ich wieder kam
  War alles leer.
Wohl die Schwalbe kehrt, wohl die Schwalbe lehrt,
  Und der leere Kasten schwoll,
  Ist das Herz geleert, ist das Herz geleert,
  Wird’s nie mehr voll.
Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt
  Dir zurück, wonach du weinst;
  Doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe singt
  Im Dorf wie einst:
»Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm,
  Waren Kisten und Kasten schwer;
  Als ich wieder kam, als ich wieder kam,
  War alles leer.«

          Die Kirche zu Puteoli.

Von Napel ging ich nach Puteoli.
  Mich schleppen ließ ich hergebrachter Maßen
  Durch alle Steine, die einst Römner hie
  Der Pracht gehäuft, und nun dem Schutt gelassen.
Die Tempeltrümmer ließ ich hinter mir:
  Ich stütz' euch nicht, ihr mögt nur ferner sinken!
  Da sah ich rechts am Weg in stiller Zier
  Mir eine kleine Gotteskirche winken.