Und eine Inschrift, die daran sich fand

Und eine Inschrift, die daran sich fand,
  Hielt meinen Blick, es ging mein Fuß nicht weiter;
  Hier als der Kirche Schutzherr war genannt
  Sankt Raphael, der Reisenden Geleiter.
O wie du einstmal des Tobiä Sohn
  Hast heimgeleitet zu der Eltern Hause,
  So wirst du mich auch heimgeleiten schon,
  Den milden Wandrer, aus der Fremde Brause.
Ich trat hinein. Ein heil'ges Dunkel barg
  Den innern Raum. Und als mein Blick nun forschte,
  Da sah ich ausgestellet einen Sarg,
  Drin eines PilgerI milder Leib vermorschte.
Sankt Raphael! dies ist der Reise Ziel;
  Und diesen hast du heim in Gott geleitet.
  Nun führe den auch, der durch's bunte Spiel
  Des Lebens noch und seine Trümmer schreitet.


            Die Fahrt um den Posilip.

                      1.

  Ich fuhr von Neapel am frühen Morgen,
Und warf in's glänzende Meer die Sorgen.
Ich ließ mich wiegen im schwanken Kahn,
Und schaute links zum Vesuv hinan,
Der seinen Dampf zu einem holden
Duft von der Sonne ließ vergolden.
Den Riesen ließ ich hinter'm Rücken,
Und sah vor mir die Stadt sich schmücken,
Ihre Scheitel gekrönt von Kastellen,
Und ihren Fuß besplüt von Wellen,
Weit fah ich lagern die Königin,
Und fuhr am Saume des Kleids ihr Hin.
Das Brausen des Toledo verklang,
Ich hörte nur meines Rruders Gang.