Da lagen die Früchte kühl verwahrt

Da lagen die Früchte kühl verwahrt,
Die Hausvorräthe jeder Art;
Es hingen in der köstlichen Frische
Die Schinken vom Gewölb' und die Fische.
Eine goldgefleckte Muräne
Wies mir Stanmendem ihre Zähne.
Ich schritt in's Dunkel weiter hinter,
Da war nun ein vollkommener Winter,
Wie nur am heißen italischen Tag
Man sich im Sommer ihn wünschen mag.
An Flaschen und Tonnen ward mir klar,
Daß ich im Reiche des Kellers war.
Mir ward hier gleich ein Trunk gebracht,
Dann vorne die Anstalt zum Mahl gemacht.
Dem muste die Muräne dienen,
Der Fisch, dem kostbare Piscinen
Einst hier herum Lucull gebaut.
Davon ich im Meer die Trümmer geschaut.
Er galt für den edelsten Leckerbissen;
Und wenn die Gelehrten recht es wissen,
So hat man dein goldgefleckten Drachen
Einst, um ihn schmackhafter zu machen,
Gegeben Menschenfleisch zum Fraß.
Der aber, von welchem jetzt ich ,
Hatte meines Wissens keins gefressen,
Ich konnt' ihn mit gutem Gewissen essen.
Der Wirth versorgte mit Wein den Tisch,
Damit sein schwimmen möchte der Fisch.
Und als der Hunger war gcdämpft,
Und nur der Durst noch nicht bekämpft,
Die Sonn' am Himmel höher rückte,
Und schwüler herein der Mittag drückte;
Verfügt' ich, um zu löschen schneller,
Mich selber statt des Wirths in den Keller,
Setzte zurecht mich am besten Faß,
Und goß mir zu ohn' Unterlaß.
Drauf hab' ich, an mein Faß gelehnt,
Zu der Siesta mich ausgedehnt.