Venetianisches Lied.
Übersetzung.
In der Gondel gestern Abend
Ich mein schönes Blondchen führte;
Vom Vergnügen, das sie spürte,
Sank in Schlaf das arme Kind;
Schlief, an diesem Arme liegend,
Und ich weckt' es immer wieder,
Doch der Nachen, leise wiegend,
Wiegt' es wieder ein gelind.
Von dem Himmel, halb enthüllet
Aus Gewölkchen schaute Luna
In die spiegelnde Laguna,
Und zur Ruhe war der Wind.
Nur ein einzig Lüftchen säuselnd
Trieb mit ihren Löckchen Spiele,
Hob den zarten Schleier träufelnd,
O wie reizend war das Kind!
Leise, leise schaut' ich nieder
Auf das Antlitz meiner Holden,
Auf die Locken golden, golden,
Aas den Busen athmend lind.
Und ich fühlte süße Gluthen
In der Brust, wie soll ich sagen?
Stille ringsum aus den Fluthen!
O wie rann die Nacht geschwind.
Nach einem altitalienischen Sanett.
Mir im Herzen vorgenommen,
Gott zu dienen, hab' ich nun,
Um dereinst zum Ort zu kommen,
Wo man soll in Freuden ruhn.